Designdidaktik

Ein Projekt zur Förderung und Forderung einer Fachdidaktik für die Lehre des Design.

Allgemeingraue Literatur

Leseliste Q2/2016

Literatur-, Web- und Pressefunde

gefunden im 2. Quartal 2016:

  • Selbermachen: “Sie fühlen sich besser” Interview von Marcus Rohwetter mit Verhaltensökonom Dan Ariely über die psychologischen Kräfte des Selbermachens
    Kurzer, gehaltvoller Artikel, der über den Wert von Interaktion im Wissen der Spieltheorie nachdenken lässt.
    >> Interview auf ZON
  • Universitäten: “Rankings sind was für Angeber” Interview von Jan-Martin Wiarda mit Stanford-Präsident John Hennessy
    Unbedingt lesen, die ehrliche Sicht eines Präsidenten einer der führenden Privathochschule. Nicht das man seiner Meinung sein muss, aber erhellend. Und wenn er sagt, die privaten Elitehochschulen wären nicht die richtigen Vorbilder, die deutschen Universitäten sollten sich an den staatlichen Hochschulen wie Berkeley, Michigan, Chapel Hill orientieren, so ist das wohl begründet. Selber muss man sagen, welche Hochschule man will. Und als Designtheoretiker sollte man wissen, wo in den späten 60ern, frühen 70ern der Urknall für das Silicon Valley stattfand: Berkeley statt Stanford.
    DIE ZEIT Nr. 14/2016, 23. März 2016
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  • Geisteswissenschaften: “Angriff auf die freien Denker” von Felix LillIn
    Universitäten in Japan, Großbritannien und den USA verabschieden sich von ihren Geisteswissenschaften. Hält Deutschland dagegen?
    In Zeiten von Begriffen wie Drittmittelanteil, Employability, Impact Factor … ein wichtiger Debattenbeitrag zu der Daseinsberechtigung einer Hochschulbildung. Es fehlt aber die Beleuchtung der Wirtschaftswissenschaften als Geisteswissenschaft: die (WiWi) werden nämlich nicht gekürzt. Auch die Chance der Reflexion der Notwendigkeit der Geisteswissenschaften als Fundament jeder menschzentrierten Entwicklung wurde vertan. Wenn die Allokation veralteten Ideologien entspringt, sollten die Kritiker wenigstens etwas auf der Höhe sein. Trotzdem für jeden Bildungs- und Hochschulstrategen Lesepflicht.
    DIE ZEIT Nr. 15/2016, 31. März 2016
    >> Artikel auf ZON
  • Fritz Schwegler: “Lässt sich Kunst lehren?” von Wolfgang Ullrich
    Wohl kein anderer Professor hat so viele berühmte Künstler hervorgebracht wie Fritz Schwegler. Was war sein Geheimnis? Und warum wird sein Werk erst jetzt entdeckt?
    Auch wenn der Artikel um die Person Schweglers und eine Ausstellung seiner Schüler kreist, so wirft er doch ein krasses Schlaglicht auf die Lehrsituation der Akademien der letzten 40 Jahre, indem beschrieben wird, warum Schwegler ein guter Lehrer war – und darin eine Ausnahme. Man liest Sätze wie “Sogar für Künstler, die an Akademien lehrten, zählten fast immer nur die außerinstitutionellen Erfolge.” oder “Schriebe man eine Geschichte der Künstler-Lehrer, gäbe es manche Überraschung. Plötzlich würde sichtbar, dass für die Kunstentwicklung nicht nur bedeutsam ist, wer einen neuen Stil definiert oder konzeptuell innovativ ist. Vielmehr kann man als Lehrer mindestens genauso prägend sein.” Lesen, nachdenken und auf das Design anwenden. Wer wird nochmal warum von der Gesellschaft mit W / C alimentiert? Da der Artikel aber um die Person und seine Schüler geht, werden die Fragen und Ansätze bezüglich des Selbstverständnisses der Lehrerschaft nicht weiter ausgetragen.
    DIE ZEIT Nr. 16/2016, 7. April 2016
    >> Artikel auf ZON
  • FORMULIERUNG: SAGT ES EINFACH! von Yascha Mounk
    Das Semester beginnt – wieder müssen sich Studenten durch verschwurbelte Texte quälen. Professoren sollten endlich lernen, sich klar auszudrücken! Ein Appell
    Designer oder Designlehrer sind sicher nicht die typischen Adressaten dieses Artikels, aber alle, die vor “der echten Wissenschaft” Bammel haben, sollten ihn mal befreiend lesen. Andere sollten über die Sprechblasen, mit denen Entwürfe verkauft werden, nachdenken.
    DIE ZEIT Nr. 17/2016, 14. April 2016
    >> Artikel auf ZON
  • GUNTER DUECK: “ÖKONOMEN IST DAS TÜFTELN FREMD” Interview von Katharina Heckendorf
    Will ein Ingenieur neue Ideen entwickeln, muss er meist sehr dafür kämpfen, sagt Gunter Dueck. Er war fünf Jahre Chefentwickler bei IBM.
    Lesen und darüber nachdenken, was das für das Berufsbild des Designers bedeutet.
    ZEIT Campus Magazin 3/16
    >> Interview auf ZON
  • Wissenschaft: Wir brauchen eine Bundesprofessur! Gastbeitrag von Jule Specht, Christian Hof, Ulrike Endesfelder und Wolfram Pernice
    Dauerbefristungen, Kampf um Forschungsmittel, prekäre Bedingungen: Um die Arbeitssituation für junge Wissenschaftler zu verbessern, haben wir einen innovativen Vorschlag.
    Ob solch ein Vorschlag auch für Designforschende / -lehrende sinnvoll wäre?
    >> Artikel auf ZON
  • Hochschulen: Was sich Arbeitgeber von Uni-Absolventen wünschen von Johann Osel
    • Dem Großteil der Arbeitgeber ist das Studium ihrer Berufseinsteiger zu verschult, sie wünschen sich mehr Kompetenz in der Forschung. Das hat der Hochschulbildungsreport des Stifterverbands für die Wissenschaft ergeben.
    • Die Bundesverbände der Arbeitgeber und der Industrie sehen als wichtigste Kompetenzen Kenntnisse in digitaler Technik, Fremdsprachen und Praxisbezug.
    • Anders als erwartet reicht vielen Firmen bei ihren Bewerbern ein Bachelor-Abschluss.
    Hintergrundartikel zu aktuellen Diskussionen, Konferenzen und Studien zur Bologna-Reform: Konferenz der Bologna-System-Staaten, KMK, Hochschulbildungsreport des Stifterverbands für die Wissenschaft, Strategiepapier der Bundesverbände Arbeitgeber und Industrie …
    >> Artikel auf SZonline
  • Bundesarbeitsgericht: Kettenbefristungen an Hochschulen sind Missbrauch ein Kommentar von Tina Groll
    Wissenschaftliche Mitarbeiter dürfen nicht dauerhaft mit Drittmitteln befristet werden, urteilt das Bundesarbeitsgericht. Das Urteil könnte zu mehr festen Stellen führen.
    Über das richtungsweisende Urteil des Bundesarbeitsgerichts (Az. 7 AZR 259/14). Gilt selbstverständlich nur in bestimmten Fällen und nicht bei Befristungen im Rahmen der Qualifizierung … und es kann auch schlicht dazu führen, dass die Karrieren von Wissenschaftlern an Hochschulen früh enden, weil sich die Hochschulen schlicht gegen dauerhaft Beschäftigte wehren und genug Nachwuchs vorhanden ist.
    >> Artikel auf ZON
  • What is the Future of Impact Design Education: 12 Designers 1 Question …
    Few of us today have a degree in “impact design,” “social design,” or “public interest design;” though a few of us who are now students may be studying exactly those subjects, some even in degree programs with precisely those names.
    >> Antworten der 12 Befragten auf Impact Design Hub aus dem Oktober 2015
  • Wie Grafikdesign in Zeiten vor Photoshop funktionierte eine Videobesprechung von Miriam Harringer
    Sean Adams von Lynda.com und Professor am Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien erklärt es sehr ansehnlich in einem Video …
    >> Besprechung auf Page Online

Philip Zerweck

Autor, Produktentwickler, Designlehrer und Designwissenschaftler

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